Dass der Gardasee auch für die Freunde gepflegter Fußmärsche ein tolles Ferienziel ist, wird wohl niemanden sonderlich überraschen. Besonders das mächtige Massiv des Monte Baldo ist so riesig, dass man eine Wanderung, bei der es immer nur in flachem Gelände geradeaus geht, eigentlich ausschließen kann.
Auf der anderen Seite belohnen sich die Wandersleute, wenn sie einige Höhenmeter „gemacht“ haben, mit einem unvergleichlichen und wunderschönen Panorama, den man nur vom Monte Baldo aus hat. Und dafür muss man noch nicht einmal bis ganz hinauf auf den Hauptgipfel, der stolze 2079 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Der Ausblick vom Monte Baldo ist am Gardasee wohl von nirgendwo sonst so gut.
Wer sich den Gipfel zum Ziel gesetzt hat, muss natürlich nicht ganz unten anfangen. Von Malcesine aus führt eine Seilbahn zum Tratto Spino, einem Aussichtspunkt auf etwa 1.760 m Höhe. Schon von dort eröffnet sich eine tolle Sicht auf das gesamte Westufer und die dahinter liegenden Alpengipfel. Die restlichen 320 Höhenmete, die es zum Ziel am Monte Altissimo sind, sind auch ohne Kletterkünste machbar. Von der Seilbahnstation aus führt eine schöne Route in nördliche Richtung, ein klassischer Höhenwanderweg, bei dem man immer von dem Panorama auf den Gardasee begleitet wird. Das Ziel ist das Rifugio Damiano Chiesa am Monte Altissimo. Wenn man nicht ausreichend Versorgung im Rucksack mit dabei hat, so sollte man vom Tratto Spino an etwa vier Stunden einplanen bis zum Rifugio Damiano Chiesa. Hinter der Station jedenfalls geht es auf der Colma di Malcesine weiter, dann rechts den Sentiero Naturalistico entlang und auf markiertem Weg zur Bocca di Navene.
In der dortigen Hütte gibt es alles, was der Körper benötigt: gut zu essen und zu trinken, man kommt sich paradiesisch vor. Zudem erwartet einen hier die typische Gastlichkeit der Italiener. Frisch gestärkt geht es weiter über die Bocca di Creer ins Rifugio Graziani und anschließend in Serpentinen hinauf zum „Rifugio Damiano Chiesa“ am Monte Altissimo. Von dort aus ist der Ausblick noch einmal um ein Vielfaches toller als zuvor schon! Beim Abstieg hat man dann die Wahl: Entweder den gleichen Weg zurück, oder aber nach den ersten Metern des Rückwegs auf den Sentiero 651 abbiegen, eine Abkürzung bis zur Bocca die Navene. Der Rest des Rückwegs ist dann allerdings der gleiche wie der Hinweg.